Beim Erlernen einer jeden neuen Fertigkeit durchläuft ein Mensch drei Stadien: 1.) das kognitive Stadium, in dem man die Aufgabe intellektuell zu durchdringen und
Lösungsmöglichkeiten zu finden versucht, 2.) das assoziative Stadium, in dem man sich nicht mehr so konzentrieren muß und weniger Fehler macht, während die Leistungen besser
werden, und 3.) das autonome Stadium, in dem man das Gefühl hat, die Aufgabe bewältigen zu können und auf Autopilot umschaltet. In diesem Stadium verliert man die bewußte
Kontrolle über die neuerlernte Fertigkeit und erreicht ein Niveau, das als "Okay-Plateau" bezeichnet werden könnte. Wer diesen Leistungsstand akzeptiert, entwickelt sich nicht mehr weiter. Man
kann jedoch Trainingsstrategien entwickeln, mittels derer das autonome Stadium bewußt vermieden wird: durch Technikfokussierung, Bewahrung der Zielorientiertheit und fortwährendes sofortiges
Abfragen des eigenen Leistungsfeedbacks kann man sich zwingen, die Komfortzone des Autopiloten zu verlassen und im ersten Stadium, dem kognitiven, zu bleiben. Dieses fortwährende bewußte Üben ist
naturgemäß schwierig und unangenehm, denn man muß sich immer wieder neue enge Grenzen setzen und oft an ihnen scheitern, ohne je aufzugeben. Wer dies lang genug tut, kann mit genügend Training
Weltklasseniveau in fast jeder Fertigkeit erreichen. (jfaikb214ff)